Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure – die wichtigsten Fakten
Bei einer Faltenunterspritzung handelt es sich um ein minimalinvasives Verfahren der ästhetischen Chirurgie, mit dem man Falten im Gesicht reduziert und ihm seine jugendliche frische Optik zurückgibt. Besonders beliebt ist dabei die Behandlung mit Hyaluronsäure, die sich durch ihre schonende Wirkung und ihr authentisches Ergebnis auszeichnet. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie das Verfahren funktioniert, welche Unterschiede zwischen Faltenunterspritzung und Gesichtsmodellierung bestehen und wann man als Alternative Präparate wie Radiesse® einsetzt.
Wie funktionieren Faltenunterspritzungen?
Bei Faltenunterspritzungen kommen sogenannte Filler zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Substanzen, mit denen Chirurgen unliebsame Falten unterspritzen, dadurch eine Volumenvergrößerung des darunterliegenden Gewebes bewirken und störende Unebenheiten ausgleichen. Besonders häufig werden Faltenunterspritzungen bei typischen Anzeichen der Hautalterung wie Zornes- und Lachfalten, Krähenfüßen und Marionettenfalten eingesetzt.
Je nach Behandlungsziel wird der Filler in tiefere oder höherliegende Hautschichten injiziert. Das Einbringen erfolgt dabei großflächig, tropfenweise, in Strängen oder fächerförmig. Von der Menge und Konsistenz des Füllmaterials ist es dabei abhängig, ob feine Nadeln oder stumpfe Kanülen eingesetzt werden. Teilweise nutzt man auch moderne automatische Injektions-Pens, die unter kontrolliertem Druck die immer gleiche Dosis abgeben.
Ein großer Vorteil von Faltenunterspritzungen besteht darin, dass es sich dabei um minimalinvasive Eingriffe handelt. Es wird kein Skalpell benötigt. Stattdessen werden die betroffenen Areale schonend mit Substanzen behandelt, die natürlich im Körper vorkommen. Das stellt eine besonders gute Verträglichkeit sicher. Neben Substanzen wie Botulinumtoxin und Eigenfett spielt dabei vor allem Hyaluronsäure eine Rolle.
Die Besonderheiten von Hyaluronsäure
Hyaluronsäure ist der mit Abstand bekannteste Filler. Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften kommt er auch in einer Vielzahl von Lotionen und Cremes vor.
Es handelt sich dabei um einen wichtigen Bestandteil des Bindegewebes, der für dessen Straffheit sorgt. Dies gelingt ihm aufgrund der besonderen Fähigkeit des Zweifachzuckers, Wassermoleküle anzuziehen und die Verbindung von Kollagen und Elastin-Fasern zu unterstützen. Dadurch erhält durch natürliche Alterungsprozesse erschlaffte Haut ihre Straffheit und ihr verlorenes Volumen zurück, während sich Falten reduzieren.
Da Hyaluronsäure wie alle anderen natürlichen Stoffe vom Körper abgebaut wird, lässt der Effekt mit der Zeit nach, auch wenn nach der Injektion oft ein kollagenreicheres Bindegewebe zurückbleibt. Deshalb empfiehlt sich eine regelmäßige Auffrischung alle 8 – 18 Monate. Wie lange die Wirkung anhält, ist von verschiedenen Faktoren wie der Struktur der verwendeten Hyaluronsäure und der Unterspritzungstiefe abhängig. So ist zum Beispiel die Wirkung in der Regel länger, je tiefer das Präparat eingebracht wird.
Die Unterschiede zwischen vernetzter und unvernetzter Hyaluronsäure – Faltenunterspritzung vs. Gesichtsmodellierung
Hyaluronsäure setzt sich aus langkettigen Eiweißmolekülen zusammen. Je nachdem, wie die Moleküle miteinander verbunden sind, spricht man von vernetzter (verbundener) oder unvernetzter (ungebundener) Hyaluronsäure. Bei der vernetzten Variante besteht eine enge Verbindung zwischen den einzelnen Ketten. Bei der unvernetzten ist dies nicht der Fall. Je nach Art setzt man die Hyaluronsäure in verschiedenen Bereichen ein.
Vernetzte Hyaluronsäure kommt vor allem bei der Behandlung von einzelnen, zum Teil auch tieferen Falten zum Einsatz. Durch die Injektion werden sie wirkungsvoll ausgeglichen. Unverbundene Hyaluronsäure auf der anderen Seite wird dort genutzt, wo es um flächige Gesichtsmodellierungen geht. Hier wird das Präparat flächig unter die Haut injiziert, sodass sich das Gesicht aufpolstert, gleichmäßiger und frischer wirkt.
Der neue Trend in der ästhetischen Chirurgie ist die Gesichtsmodellierung. Hierbei werden bestimmte Areale im Gesicht betont. Insbesondere wird der Bereich des Jochbeins und gegebenenfalls das Mittelgesicht hervorgehoben.
Hierbei kommt es zu einer optischen Verjüngung, weil die abgefallenen Gesichtszüge optisch nach oben gezogen werden. Somit verschwinden auch die „Hängebäckchen“. Besonders im Fokus steht auch die Hervorhebung der Jawline. Dabei wird hochvernetzte Hyaluronsäure in den Kiefer-Winkel injiziert. Das Gesicht wirkt somit markanter und jünger.
Eine Alternative zur Hyaluronsäure – Radiesse®
Zur Faltenunterspritzung und Gesichtsmodellierung stehen neben Hyaluronsäure noch weitere Präparate zur Verfügung. Hier ist etwa Radiesse® zu nennen, das auf Kalzium und Phosphat basiert: Calciumhydroxylapatit. Auch hierbei handelt es sich um eine Verbindung, die natürlich im Körper vorkommt.
Radiesse® setzt man vor allem bei großen Volumendefiziten und tieferen Falten ein. Hier punktet es mit seinem starken Hebeeffekt. Hyaluronsäure auf der anderen Seite ist eher für weniger stark ausgeprägte Unregelmäßigkeiten geeignet. Auch an Stellen mit besonders dünner und feiner Haut wie etwa in Augen- oder Lippennähe ist Hyaluron tendenziell besser geeignet.
Die Haltbarkeit bei Radiesse® beläuft sich üblicherweise auf 12 – 18 Monate. Durch die Beimischung lokaler Betäubungsmittel ist auch dieses Verfahren absolut schmerzfrei.